MOVE – Mobilität verbindet

Move-Kooperation

Einstieg Cumhur-Topal Kai-Krudewig

Im Rahmen der Teilhabeplanung im Landkreis Tübingen war deutlich geworden, dass fehlende Mobilität für Menschen mit Behinderung eines der größten Hemmnisse darstellt. Vor diesem Hintergrund hat der Freundeskreis Mensch e.V. das Mobilitätsprojekt „MOVE – Mobilität verbindet“ entwickelt. Ziel des Projektes ist es, dass Menschen mit Behinderung mit Unterstützung ehrenamtlicher Begleitpaten das selbstständige Nutzen des Öffentlichen Nahverkehrs lernen und sie dadurch ihre Freizeit spontan gestalten bzw. ihren Arbeitsplatz oder ihre Schule ohne einen Kleinbusabhol- und bringdienst erreichen können. Das Projekt soll dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung weitestgehend Selbstbestimmung und Teilhabe leben und ihre individuellen Möglichkeiten entfalten können.

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, Verbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr anzustoßen, wie z.B. bessere Kennzeichnung der Busse (Symbole), Optimierung der Umsteigesituation an zentralen Omnibusbahnhöfen, Einstieghilfen für Rollis, Barrieren erkennen und abbauen, große lesbare Fahrpläne, etc..

Mit Unterstützung des Begleitpaten beginnt die mindestens mehrere Wochen dauernde behutsame Heranführung des betreuten Menschen an die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs: Die Fußwege zur Haltestelle werden geübt, erste Teilstrecken gefahren und falls erforderlich wird auch das Umsteigen am Zentralen Omnibusbahnhof geübt. Nach Abschluss dieser Probephase beginnt die Festigungsphase, die je nach Assistenzbedarf des betreuten Menschen wenige Wochen, aber auch mehrere Monate dauern kann. In der Festigungsphase geht es darum, dass der betreute Mensch Sicherheit bei der Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs gewinnt. Der Begleitpate begleitet ihn auf der gesamten Wegstrecke. Der Umgang mit möglichen Schwierigkeiten im Alltag wird eingeübt, z.B. ein verspäteter oder ausbleibender Bus, jahreszeitliche Anforderungen (Schnee, Glatteis etc.). Die soziale Festigung des Projektteilnehmers, z.B. der Umgang mit Pöbeleien, ist ein weiterer wichtiger Aspekt.

Nach der Festigungsphase beginnt die Verselbständigung: Der Projektteilnehmer fährt nun alleine, doch der Begleitpate ist zunächst zur Absicherung noch mit im Bus – die Lösung von der Dauerbegleitung beginnt. Der Begleitpate ist jetzt nur noch bei auftretenden Krisen oder gesundheitlichen Problemen an der Seite des Projektteilnehmers. Der Projektteilnehmer hat zur Sicherheit ein Mobiltelefon dabei, der Umgang damit wurde vorab trainiert. Alle drei Monate findet ein kurzes Feedback-Gespräch mit dem Projektteilnehmer statt.

Landrat Joachim Walter hat für dieses Projekt die Schirmherrschaft übernommen.

Kontakt:

Freundeskreis Mensch e.V.
Torsten Hau
hau@freundeskreismensch.de

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