Demenz UND geistige Behinderung

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Menschen mit einer geistigen Behinderung altern in der Regel schneller und kommen früher in ein biologisches Alter, in dem weitere kognitive Einschränkungen oder eine Demenz auftreten können. Auch die symptomatische Entwicklung verläuft anders und meist schneller. Der Verlust des Gedächtnisses, der sozialen und emotionalen Fähigkeiten wirken sich auf die Möglichkeiten, den Alltag zu bewältigen, massiv aus. Die MitarbeiterInnen in Einrichtungen der Behindertenhilfe, Angehörige und  die Betroffenen selbst stehen dann vor völlig neuen Herausforderungen.

Wie können Menschen mit geistigen Behinderungen, die zudem an Demenz erkrankt sind, gut betreut werden? Antworten auf diese Frage erarbeitet das dreijährige Projekt der Fachstelle Demenz des Caritasverbandes Gelsenkirchen, das im März 2012 gestartet ist.

Das durch die ‚Aktion Mensch‘ geförderte Modellprojekt ist darauf ausgelegt, neue Angebotsformen für die Zielgruppe älterer Menschen mit einer geistigen Behinderung und kognitiven Einschränkungen praxisbezogen zu entwickeln und zu erproben. Die Angebote sollen die konkreten Probleme und Alltagssituationen in den Vordergrund stellen und sich direkt an die betroffenen Menschen und ihre BetreuerInnen richten.

Im Blickpunkt:

  1. Die Lebensqualität, das Wohlbefinden und die Inklusion von Menschen  mit geistiger Behinderung  und Demenz verbessern.
  2. Die Erfahrungen der Altenhilfe praxisorientiert mit denen der Behindertenhilfe verknüpfen.

An den Projektaktivitäten sind vier Partner aus dem Bereich der Behindertenhilfe beteiligt, die den Austausch erfolgreicher neuer Angebote untereinander und mit anderen Trägern und Einrichtungen ermöglichen: die Lebenswelt Gabriel, das Haus St. Rafael, die Gelsenkirchener Werkstätten für angepaßte Arbeit sowie das Gladbecker St. Suitbert Haus.

Die Idee, Konzepte und Methoden der Begleitung und Unterstützung, die die  Altenhilfe entwickelt hat, für die Behindertenhilfe weiterzuentwickeln ist nicht neu. Immer noch fehlen aber vielen Einrichtungen praxistaugliche Erkenntnisse, gute Beispiele und ein Netzwerk um sich auszutauschen und um Best-Practise-Modelle zu übertragen. Diese sind mit Blick auf die zunehmend steigende Zahl von älteren Menschen mit geistiger Behinderung dringend erforderlich.

Die Fachstelle Demenz bildet in dem Projekt alle Voraussetzungen um die stadtweite Vernetzung anzuregen. Der Caritasverband für die Stadt Gelsenkirchen ist als Träger mehrerer stationärer und ambulanter Altenhilfeeinrichtungen in die örtlichen Strukturen eingebunden und kommunal vernetzt. Die Fachstelle fungiert gleichermaßen als Koordinator, als Anlaufstelle und Initiator um den Prozess des Dialogs zu planen und zu moderieren.

Kontakt:
Fachstelle Demenz im Caritas Verband Gelsenkirchen
Nicole von Rüden, Anke Wiedemann
horizont@caritas-gelsenkirchen.de

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