Blinde Masseurin erhöht die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung

Die Grundidee besteht erst einmal darin, einem Menschen mit Behinderung als Fachkraft fest als gleichberechtigte Kollegin einzustellen und somit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu etablieren. Die durch die Blindheit besonderen und sensiblen Fähigkeiten (Einfühlungsvermögen, Sensibilität, taubblindenspezifische Kommunikation etc.) zu nutzen und zu übertragen und dadurch die Lebensqualität Frau Zimmers und der Bewohner des Hauses „Dorothea“ zu erhöhen. Der Unterschied zwischen dem Angebot von Frau Zimmer und einer medizinisch notwendigen Physiotherapiebehandlung ist ganz einfach. Die Behandlung durch einen Physiotherapeuten verfolgt ein medizinisches Ziel, Erhalt oder Verbesserung der Motorik etc. Frau Zimmers Angebot hat zum Ziel, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu steigern. Hier geht es um Massagen, Berührung, basale Stimulation als besonderes Angebot für taubblinde, hörsehbehinderte, mehrfachbehinderte junge Erwachsene.

Für uns als Einrichtung war es wichtig Schritt für Schritt und in Kooperation gemeinsam zu gehen und immer das umzusetzen was für den jetzigen Moment gerade gefühlt wichtig ist. Das kann ich nur jedem Arbeitgeber empfehlen, der dieses Experiment in Eigeninitiative umsetzen möchte. Es ist ein Zahnradexperiment, das Enthusiasmus, Verrücktheit, Mut, Fachlichkeit, Ausdauer, Achtung und Beharrlichkeit aber vor allem Freude voraussetzt. Ich und alle beteiligten Personen sind gern bereit, die Erfahrungen und unser neu erworbenes Wissen an andere Träger weiterzugeben. Jeder Beteiligte um Frau Zimmer ist ein Zahnrad, ohne die die reibungslose Kooperation nicht funktioniert. Allen Beteiligten gebührt ein ganz besonderes Dankeschön für die positive Kraft des Einzelnen! Wir erhoffen uns, dass die Einstellung von Menschen mit Behinderung in Zukunft kein Experiment mehr ist, sondern zur Normalität wird.

Kontakt:

Diakonissen-Mutterhaus CECILIENSTIFT Halberstadt
Ina Klamroth
i.klamroth@cecilienstift.de

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