klangkoerper


„KlangKörper“

Verschiedene Generationen, Menschen mit anderen Lebensweisen – mit und ohne Behinderung – sind Teil unserer Gesellschaft und unseres Lebens. Ihre Unterschiedlichkeit und Vielfalt macht das Zusammenleben interessant, bunt und abwechslungsreich. Jede Gruppe hat ihre eigene Ästhetik, ihren spezifischen kulturellen Ausdruck. Vielfalt ist eine unserer wichtigsten gesellschaftlichen Ressourcen – „KlangKörper“ mit seinen vielfältig begabten Akteuren macht dies auf künstlerische Weise sichtbar und spürbar. Die gesellschaftliche Entwicklung zielt jedoch auf die Vereinzelung des Menschen, sodass Begegnungen immer seltener werden. „KlangKörper“ integriert nicht nur Menschen mit Behinderung in eine Gruppe nicht-behinderter Menschen, sondern bringt Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichster schulischer und familiärer Sozialisation zusammen, die im Alltag nicht ohne weiteres in Kontakt treten. »Inklusion statt Segregation« ist das Motto von „KlangKörper“. Das Projekt wurde auch mit der Absicht initiiert, inklusives Arbeiten auch auf dem Land zu ermöglichen. Verbinden statt trennen ist unsere Arbeitsmethodik und unser Erfolgsrezept. Es ist für uns selbsterklärend, dass wir – durch Tanz und körperlich erfahrbare Musik – da ansetzen, wo der Mensch immer schon ist: An seinem Körper, den er bewegt, an seiner Fähigkeit, sich auszudrücken. „KlangKörper“ bedeutet engste Verbindung zwischen Musik und Körper – klingende Körper, Körperklang, das Resonieren der Musik in den Körpern aller Beteiligter, TänzerInnen und MusikerInnen sowie dem Publikum – und damit ein ganzheitliches Arbeiten, ein ganzheitliches Wirken der Musik bei allen Projektbeteiligten.
Zu einem klassischen Werk der europäischen Musikgeschichte sowie eigens für das Projekt komponierter Musik entsteht daher ein Bewegungstheater, dessen Charakteristika die ganz unterschiedlichen Fähigkeiten der Teilnehmer widerspiegeln. „KlangKörper“ führt circa 100 Laien-TänzerInnen sowie die circa 30 MusikerInnen der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zusammen und ermöglicht so die Begegnung zwischen verschiedenen Lebensweisen und Lebensperspektiven – mit und ohne »Handicap«. Das Projekt vernetzt zudem verschiedene Regionen. Ziel des Projekts ist es, die verschiedenen am Projekt beteiligten gesellschaftlichen Gruppen, die im Alltag oft keine bzw. wenig Berührungspunkte miteinander haben, in Verbindung zu bringen und damit gegenseitige Vorurteile abzubauen. Junge lernen von Alten, Menschen ohne Behinderung lernen von Menschen mit Behinderung, Profis lernen von Laien – und jeweils auch umgekehrt. Durch ins Projekt eingeplante aktive Partnerschaften zwischen verschiedenen an „KlangKörper“ beteiligten Gruppen wird dieses Wissen weitergegeben und emotionale Barrieren überwunden. Wissens- und Kompetenz-Hierarchien werden dabei flacher oder verschwinden komplett. Jeder Projektteilnehmer bekommt so das Gefühl, mit seinen individuellen Begabungen essentiell wichtig – und damit unersetzbar – für das Projekt und seinen pädagogischen wie künstlerischen Erfolg zu sein. Das Projekt fördert eine Offenheit und Unbefangenheit gegenüber Menschen, die »anders« sind, auch über das Projekt hinaus – Wertvorstellungen werden durch „KlangKörper“ bleibend verändert.

Kontakt:
Wichernstift gGmbH Ganderkesee
Claudia Beißwanger (Projektmanagerin Projekt „KlangKörper“
claudiabeisswanger@gmx.de