Beinahe Peter und der Wolf


Beinahe Peter und der Wolf

Alle Kinder dieses Projektes sind in unterschiedlicher Ausprägung von schwerster Behinderung betroffen. Das heißt, sie sind in nahezu allen Lebensvollzügen und umfassend auf andere Menschen, ihre Nähe, ihr Einfühlen, ihre Unterstützung angewiesen und dadurch von ihnen abhängig.
In den meisten Schulen in NRW basiert der Unterricht zumeist auf konzeptionellen Ansätzen, die ihren Ursprung in der Medizin, der Pflege und Therapie haben. Ursachen sind häufig der hohe pflegerische, medizinische, organisatorische, personelle und räumliche Aufwand, der durch ihre Behinderungen notwendig wird. Die Kinder selbst haben Einschränkungen in allen Entwicklungsbereichen, die ihre Kommunikationsmöglichkeiten und ihre Aufmerksamkeit zum Teil extrem verändert. So erscheint selbst Fachkräften die Arbeit mit diesen Kindern in Bildungsbezügen als nur schwer umsetzbar oder gar als abwegig.

Seit einigen Jahren arbeiten die Projektleiterinnen mit den o.g. Kindern und mit Unterstützung der Kulturschaffenden vom Theater Hagen in kulturellen Projekten und beweisen so, dass auch diese Kinder in der Lage sind, Kultur zu erfassen, zu gestalten und zu verändern. Für diese Arbeit sind einige Dinge grundlegend: die Angebote werden über alle Sinne erfahrbar gemacht, Möglichkeiten zur aktiven Auseinandersetzung sind Grundvoraussetzung der Vermittlung, gemeinsames Erleben, viel Spaß, Experimentierfreude und Freiheiten bei der Auswahl der Angebote sind selbstverständlich, und letztendlich werden immer wieder originäre Begegnungen ermöglicht.

Die Kulturschaffenden haben nach anfänglichen Unsicherheiten schnell die unmittelbare Begeisterung, echten Reaktionen und überschäumende Freude der Kinder erlebt und sich selbst davon begeistern lassen.
Am Ende stand eine öffentliche Präsentation der Arbeit, bei der sich die Kinder als aktive Gestalter des kulturellen Lebens empfinden konnten, und – wie alle anderen Menschen auch – das Lampenfieber, den Applaus und die Bewunderung ihres Publikums genossen. Dieses nahm Kinder wahr, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten und mit angemessener Hilfestellung in der Lage sind, auch anspruchsvolle Bildungsinhalte zu begreifen und mit Freude zu erleben.

Ein Film, der die Erlebnisse aller Beteiligten zusammenfasst, bietet darüber hinaus Informationen, Rückblick, musikalische Entspannung, Unterhaltung und Anregung für ähnliche Projekte.

Kontakt:
Oberlinschule Volmarstein und Theater Hagen
Carla Klimke und Klaudia König-Bullerjahn
oberlinschule@esv.de