Selbstverständlich Freiwillig

Tierheim

Denkt man an Freiwillige in der Behindertenhilfe, so denkt man meist an Menschen ohne  Behinderungen, die sich für Menschen mit Behinderungen engagieren.  In der Durchsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention schließt der Begriff „Freiwillige“ aber selbstverständlich auch Menschen mit Behinderungen ein. Auch sie möchten sich engagieren –  aber wo geht das?

Ziel des Projekts Selbstverständlich Freiwillig besteht darin, langfristig das freiwillige Engagement von Menschen mit Behinderungen in Hamburg zu ermöglichen und zu fördern, d.h. „selbstverständlich“ zu machen. Es soll ein Perspektivenwechsel ermöglicht werden: Menschen mit Behinderungen, die selbst vielfältige Unterstützung im Alltag benötigen, können selbst zu aktiven Helfern werden. Und zwar dort, wo ihre Interessen und Fähigkeiten liegen:

  • Maik A. (mit geistiger Behinderung) z.B. schiebt jetzt sonntags Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims zum Gottesdienst
  • Björn Z. (mit geistiger Behinderung und im Rollstuhl fahrend) ist im Helferteam des Motorradgottesdienstes und verteilt die „Mogo-News“
  • Melanie L. (mit psychischer Beeinträchtigung) führt Hunde aus dem Tierheim aus.

Das Projekt Selbstverständlich Freiwillig ermöglicht dieses Engagement durch intensive Informationsarbeit bei Menschen mit Behinderungen (Flyer und Video in Leichter Sprache, Kurse in Leichter Sprache „Was ist Freiwilliges Engagement?“, Freiwilligen-Stammtisch) und bei Mitarbeitenden der Behindertenhilfe (Fachveranstaltungen, Netzwerkarbeit, Flyer und Angebotsliste mit Möglichkeiten des Engagements für Menschen mit Behinderungen).

Ebenfalls möchte das Projekt die Strukturen des Engagements in Hamburg für das Thema Inklusion öffnen. Die jährliche Freiwilligenbörse wurde zum Beispiel durch das Projekt dazu angeregt, eine eigene AG Barrierefreiheit zu gründen.

Bei der Freiwilligenstrategie-Entwicklung in Hamburg hat das Projekt die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration beim Thema „Engagement von Menschen mit Behinderungen“ aktiv beraten. So wird der offizielle Flyer der Stadt Hamburg zum Freiwilligen Engagement demnächst in Leichter Sprache erscheinen.

Die Freiwilligenagenturen, die in Hamburg alle Interessierten zu Möglichkeiten des freiwilligen Engagements beraten, wurden in diversen Fortbildungs- und Beratungsangeboten darauf vorbereitet, zukünftig auch Menschen mit Behinderungen dabei zu unterstützen, sich zu engagieren.

Und nicht zuletzt durch Pressearbeit und Veröffentlichung des Praxisleitfadens mit Arbeitsmaterialien (z.T. in Leichter Sprache) wird das Thema in Hamburg und bundesweit in die (Fach-) Öffentlichkeit gebracht

Kontakt:

Diakonisches Werk Hamburg
Jutta Fugmann Gutzeit
fugmann@diakonie-hamburg.de

 

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