Jedermannchor

Jedermannchor

Jedermannchor

Die St. Augustinus-Behindertenhilfe hat sich zum Ziel gemacht, das Recht behinderter Menschen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sichern und zu stärken.

Das Netzwerk Oberstraße ist ein Begegnungs- und Beratungsort der St. Augustinus-Behindertenhilfe für Menschen mit Behinderung. Im Netzwerk existiert seit ungefähr fünfzehn Monaten der Jedermannchor: „Musik verbindet“, das bedeutet für jeden musikalisch aktiven Menschen eine positive Erfahrung. Gemeinsam werden hier Menschen aktiv, weil sie ein Hobby teilen, genauso wie es viele andere Menschen in anderen Chören auch tun. Unabhängig davon, welcher Nation oder Religion ich angehöre, ob ich jung oder alt bin, männlich oder weiblich oder eben auch behindert oder nicht behindert, musizieren und singen, das geht gemeinsam. Die allgemein angesprochene Zielgruppe sind sangesfreudige Neusserinnen und Neusser. Im Besonderen aber Menschen mit einer Beeinträchtigung, denen es an Möglichkeiten fehlt, dieses Hobby ohne Unterstützung auszuüben. Hier wird Integration sehr lebendig praktiziert.

Einige Chormitglieder leiden unter

  • einer chronischen Schizophrenie
  • einer Borderlinestörung
  • einer Abhängigkeitserkrankung
  • einer zwangserkrankung
  • einer Depression

Allen ist jedoch eine starke Minussymptomatik gemein. Ihre direkte Beeinträchtigung äußert sich somit in starken sozialen Rückzugstendenzen bis zur Isolation. Somit verringern sich praktisch die Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Tür des Jedermannchores ist stets offen, es existieren keinerlei Zugangsvoraussetzungen. Das Angebot war zunächst sehr niederschwellig. Einmal pro Woche probt der Chor in unseren Räumlichkeiten. Es finden auch regelmäßig Auftritte statt z.B. auf Hochzeiten oder Gottesdiensten. Hierdurch werden Erfolgserlebnisse in der Gemeinschaft erlebt, Probleme vergessen und das Selbstbewusstsein gestärkt.

Ziel im Projektverlauf ist es, Menschen mit psychischer Behinderung im Besonderen einen Raum zu eröffnen, die eigenen Ängste zu überwinden und gestärkt durch die Gemeinschaft, öffentliche Auftritte zu wagen. Stärkung des Selbstbewusstseins, Anerkennung erfahren, neue Kontakte knüpfen und pflegen, das alles wird das Selbstwertgefühl steigern. Einfach dazugehören wie andere Menschen auch zu anderen Chören gehören, das ist ein Grundgedanke, der den Jedermannchor trägt, ebenso wie das Gefühl, etwas durch die Musik zurückgeben zu können.

Insgesamt geht es letztlich auch um die Bewusstseinsbildung der Gesellschaft wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention beschrieben ist. Eine Sensibilisierung herbeizuführen, bedeutet Begegnungsräume zu schaffen. Darauf zielen zum einen die Gründung des Chores und zum anderen die stattfindenden Auftritte.

Kontakt:

St. Augustinus-Behindertenhilfe
Frau Döhlings / Frau Franz
C.Doehlings@ak-neuss.de

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