„Inklusion und Demenz“ – Eine ungekannte Herausforderung!

"Inklusion und Demenz" - Eine ungekannte Herausforderung!

"Inklusion und Demenz" - Eine ungekannte Herausforderung!

In Deutschland hat die erste Generation von Menschen mit geistiger Behinderung  das höhere Alter erreicht, nachdem fast alle den Euthanasiemorden des NS Regimes zum Opfer gefallen waren. Ebenso gibt es aufgrund bedeutsamer Fortschritte in der medizinischen Versorgung immer mehr Menschen mit geistiger Behinderung, die das Seniorenalter erreichen. Dieser neue Personenkreis fordert neue Strukturen und stellt die Behinderten- sowie die Altenhilfe vor neue Herausforderungen. Oft oder gerade wegen der geistigen Behinderung sind verstärkt auch SeniorInnen mit einer geistigen Behinderung (z. B. Down Syndrom) von Demenz bedroht oder schon betroffen. Das Projekt „Inklusion und Demenz“ schließt deshalb sowohl SeniorInnen mit und ohne geistige Behinderung als auch mit und ohne beginnender Demenz mit ein.

Der Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche (ABC) ist eine ambulante Einrichtung für Menschen mit/ ohne geistiger bzw. Mehrfachbehinderung mit Angeboten für Freizeit, Bildung und Kultur. Zum bestehenden Angebot wurden zunehmend SeniorInnenangebote wie z.B. der wöchentlich stattfindende SeniorInnen-Freitags-Treff initiiert oder Kurse, die den Übergang von der Werkstatt in den Ruhestand begleiten. Im letzten Jahr wurde deutlich, dass auch ein Angebot geschaffen werden muss, welches auf die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung und dementieller Veränderung zugeschnitten ist.

Deshalb wurde ein neues Angebot initiiert – der SeniorInnen–Mittwochs–Treff. Dieses Angebot ist keine reine Demenzgruppe, da unserer Erfahrung nach eine gemischte Gruppe für Demenzerkrankte fördernder und anregender ist, aber inhaltlich und konzeptionell ist dieses Angebot auf Menschen mit Demenz ausgerichtet. Diese niederschwellige Gruppe, welche wöchentlich 3stündig am Nachmittag stattfindet, wird von einer pädagogischen Fachkraft geleitet, die von Angehörigen und ehrenamtlich engagierten BürgerInnen aus dem Quartier unterstützt wird. Neben Freizeitaktivitäten außerhalb unserer Einrichtung (z.B. Kegeln, Museum, Seniorenbegegnungsstätte) und innerhalb (z.B. Gedächtnistraining, Sitztanz, Biografisches Erzählcafé) folgt der Ablauf einem festem Muster mit beliebten Ritualen wie Ankommen, Plaudern bei Kaffee und Kuchen, persönlicher Runde und anschließender Aktivität (wie oben beschrieben).

Alle Teilnehmenden (SeniorInnen, Ehrenamtliche, Angehörige, Praktikanten) werden in Planung, Vorbereitung, Durchführung und Ablauf der Nachmittage miteinbezogen. Dies fördert den Erhalt von  Alltagskompetenz  der Teilnehmenden und führt bei allen Beteiligten zur Identifizierung mit dem Projekt. Das gemeinsam erstellte Programm sieht die Berücksichtigung individueller Vorschläge, Interessen und Fähigkeiten der SeniorInnen vor. Hierbei ist die Zusammenarbeit mit den Angehörigen sowie den Wohnheimen unerlässlich.

Kontakt:

Diakonisches Werk Freiburg/ Arbeitskreis Behinderte an der Christuskirche
Hr. Goldbach/ Fr. Pokorny
goldbach@diakonie-freiburg.de

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