fideljo – Zentrum für Kultur und Begegnung

Tanz inklusiv

CafeBar

Die Grundidee und das Konzept des fideljo sind durch die Projektleiterin ausführlich niedergeschrieben in ihrer Masterarbeit zum Thema „Inklusion und Normatives Management in hauswirtschaftlichen Prozessen – am Beispiel der Entwicklung des Begegnungszentrums in der Johannes-Diakonie Mosbach“. Diese wurde verfasst im Rahmen des Studiums Diakoniemanagement an der kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel und befindet sich in der Anlage. Die Arbeit beschreibt das Konzept, vor Ort im fideljo kann man den  Alltag erleben: Inklusion kann auch durch hauswirtschaftliche Managementprozesse in ein gelebtes nachhaltiges Konzept transferiert werden.

1500 qm alte „Anstaltsspeisesäle“, bis 2011 ausschließlich genutzt durch Bewohner/Bewohnerinnen und Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Johannes-Diakonie Mosbach zum Mittagessen an fünf Tagen in der Woche, sind umgebaut und zu einem beliebten kulinarischen und gastronomischen Treffpunkt mit einem kleinem Lädchen und Konferenzzentrum, alles für Menschen mit und ohne Behinderungen, entwickelt worden. Die Gäste kommen  zahlreich sowohl aus der Region als auch aus dem näheren Umfeld der Johannes-Diakonie Mosbach. Im Alltag ist bis heute die Werteorientierung  von übergeordneter Bedeutung. Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterorientierung, soziale und ökologische Nachhaltigkeit sind übergeordnete Ziele. Dabei geht es selbstverständlich um Menschen mit und ohne Behinderung. Der ökonomische Rahmen darf zu keiner Zeit aus dem Blick geraten.

Das Leitziel der Inklusion beinhaltet, dass nicht die Person mit Hilfebedarf sich verändert, sondern sich die Veränderungen auf Seiten der Kontaktpersonen in der Gesellschaft vollziehen. Das fideljo bietet daher Barrierefreiheit nicht nur bauseitig, sondern auch durch visualisierte Speisenkarten in leichter Sprache, ein barrierefreier Internetauftritt befindet sich in Bearbeitung. Es erfolgt die inklusive Einarbeitung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen mit und ohne Behinderung, visualisierte Arbeitsanleitungen in einfacher Sprache stehen zur Verfügung. Die Begegnung auf Augenhöhe ist selbstverständlich, die Umsetzung der UN-BRK im Alltag des fideljo ist Bestandteil von Einarbeitungen und Fortbildungen und wird durch den zuständigen Jobcoach im Alltag unterstützt. Gastronomische und kulturelle Angebote orientieren sich am Bedarf von Menschen mit und ohne Behinderung und darüber hinaus an sozialen und ökologischen Kriterien (Produkte aus fairem Handel und biologischem Anbau, faire Brunchs – Bewahrung der Schöpfung als Leitwert der Diakonie).

Die Tätigkeiten im fideljo bieten auch Menschen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit Arbeit und Wertschätzung unter normalen Bedingungen. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten sind diesbezüglich prädestiniert durch ihre Vielseitigkeit der Fachgebiete (Reinigungs-, Service-, Verpflegungs-, Lager- und Transportleistungen etc.), den unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad der Tätigkeiten und die unterschiedlich hohe körperliche Belastung, aber auch durch die Möglichkeit sowohl im Hintergrund als auch direkt mit Kundenkontakt zu arbeiten. Menschen mit Behinderung erfahren im Rahmen ihrer Arbeit im fideljo  Normalität, unmittelbare Erfolgserlebnisse durch die ganzheitliche Ausrichtung der Arbeit (in Unterscheidung zu vielen WfbM’s, die eher separierende Arbeitsplätze  und oftmals kleinteilige Arbeiten bieten) und Wertschätzung durch zeitnahe Rückmeldungen aus dem Team und von Seiten der Gäste. Ihre Aufgaben werden flexibel und  entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten zusammengestellt.

Kontakt:
Ingrid Führing
ingrid.fuehring@johannes-diakonie.de

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