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In der Begegnung leben – Internationale Kongresse für Menschen mit Behinderungen

Ausgangssituation
Vieles hat sich im Lebensalltag für Menschen mit Behinderung in den letzten Jahren verbessert. Nicht zuletzt durch die internationale Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahre 2006. Nach wie vor werden Menschen jedoch, die mit dieser Bezeichnung stigmatisiert werden, in unserer Gesellschaft benachteiligt, bevormundet und behindert. Ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist nicht allein durch eigene fehlende Möglichkeit oder Übung eingeschränkt, sondern erfährt zusätzliche Hürden von Ablehnung und Ausgrenzung. Neue Erfahrungen, das Bereisen fremder Länder, das Kennenlernen anderer Menschen und Kulturen wollen auch von diesem Personenkreis gemacht werden. Auch der Kontakt zu anderen Menschen in ähnlichen Lebenssituationen und Gelegenheiten, das eigene Schicksal unbefangener betrachten zu können und sich nicht alleine fühlen zu müssen, stellen eine unschätzbare Hilfe für die alltäglichen Bewältigungsaufgaben durch Einschränkung und Behinderung dar. Es braucht Initialzündungen für eine neue Beziehung zur Welt und zum Mitmensch.

Projekt
„In der Begegnung leben“ ist die Idee, für Menschen mit Behinderungen Kongresse in europäischen Großstädten auszurichten. Realisiert wurde sie erstmals 1998 in Berlin unter dem Thema „Wege zum biographischen Verständnis“. Mehr als 500 Menschen kamen. Es sollte kein einmaliges Erlebnis bleiben. Drei Jahre später trafen sich mit dem Motto „Brücken bauen“ über 600 Menschen aus 13 Nationen in Dornach/Schweiz. 2005 fand in der Schwellenstadt Prag – in Mitteleuropa – der 4. Kongress „Schwelle als Chance“ statt. Schliesslich kamen 2008 über 700 Teilnehmer aus 21 verschiedenen Ländern weit über Europa hinaus (Russland, USA und sogar aus Indien) nach Den Haag. Hier stand der „Wechsel der Gezeiten“ an. Als Forum zur Kommunikation und Bildung antwortet der Kongress auf das immer wieder geäußerte Bedürfnis von Menschen mit Behinderungen, einander begegnen zu wollen. Bei Vorträgen, Workshops, Exkursionen, gemeinsamen Mahlzeiten, künstlerischen Aufführungen, sowie bei Musik und Tanz und in den Pausen bietet jeder Kongress reichlich Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen. Wo sonst können sich Menschen mit Behinderungen mit Anderen in ähnlichen Lebenssituationen über Länder- und Sprachgrenzen hinweg in einer solchen Form austauschen und Begegnungen gestalten?

Zielgruppe
Zielgruppe sind Menschen, die mit Behinderungen leben. Die Teilnahme wird durch Begleiter ermöglicht. Hierbei wird auf ein gutes Zahlenverhältnis geachtet, so dass so wenig wie möglich Begleiter teilnehmen. Die letzten Kongresse waren rasch ausgebucht und dies obwohl z.B. in Den Haag bei 700 Teilnehmern jede Wohneinrichtung höchstens zehn Personen anmelden konnte. Das Betreuungsverhältnis liegt im Durchschnitt bei 1 Begleiter für 3 Kongressteilnehmer. Hinzu kommen noch Helfer, die den Ablauf der Kongresse vor Ort ermöglichen und das Organisationsteam. Nach den bisherigen Erfahrungen kann von einem stetig wachsenden Teilnahmeinteresse ausgegangen werden. Die TeilnehmerInnen kommen mittlerweile nicht nur aus ganz Europa, sondern bereits aus allen Teilen der Welt. Seit einem Jahr wird auch daran gearbeitet diesen Impuls über Europa hinaus international auszubreiten und überall ähnliche Initiativen entstehen zu lassen. Erfahrungsgemäß ist jedoch der deutschsprachige Raum zahlenmäßig am meisten vertreten. Die Beteiligung fremdsprachiger Länder ist vom Austragungsort abhängig und erweiterte sich kontinuierlich. Immer ist auch Teilnehmern aus finanzschwächeren Ländern die Teilnahme zu einem günstigeren Preis ermöglicht worden, so z.B. aus Russland, Tschechien oder Serbien. Die für Wien geplanten 700 Teilnehmer sollen aus möglichst vielen Ländern kommen. Um eine Vielfalt zu erreichen wird die Anmeldung wieder auf 10 Teilnehmer einer Institution beschränkt. Bekannt gemacht wird der jeweilige Kongress über die angeführte Kongresswebsite und über Fachzeitschriften. Auch mittels der einschlägigen Verbände in den verschiedenen Ländern und über Kontaktpersonen wird über das zukünftige Ereignis informiert. Etwa ein Jahr vorher wird eine Kongressbroschüre mittlerweile weltweit versendet, woraufhin dann auch das Anmeldeverfahren beginnt. Die Kongresseinladungen für Wien sollen zum Sommer 2010 versendet werden, damit ein Jahr Planungszeit für die Teilnehmer besteht.

Kontakt:
In der Begegnung leben
Thomas Kraus
kongress@in-der-begegnung-leben.eu